Das Deutschland das Bordell der Welt ist, hat uns ein Verlag ja bereits mehr als deutlich gemacht. Was dabei jedoch vergessen wurde. Die meisten Frauen können nach wie vor frei entscheiden und werden nicht generell wie in anderen Ländern gezwungen, zur Sexarbeit zu gehen. Sexarbeit ist schon uralt. Dennoch hat sich heute vieles verbessert. Blickt man zurück, auf die Anfänge unserer Zeit, so war der Zwang vor allem bei Griechen und Römer stark ausgeprägt. Frauen mussten sich oft prostituieren. Im alten Griechenland war es sogar einmal im Leben Pflicht. Ein grausiger Gedanke. In Deutschland können sich Frauen heute zum Glück bewusst für die Sexarbeit entscheiden. Dennoch gibt es auch hier oft gute und manchmal zwingende Gründe für den Einstieg. Geld und fehlende Perspektive sind dabei oft die Grundargumente. Das Sexgeschäft blüht. Grund ist der Trieb, der in jedem von uns Bestand hat. Oder, der von der Sexindustrie aufrechterhalten wird, um das Geschäft weiter anzukurbeln.
Sexarbeit findet heute ganz offen im Bordell, Saunaclub und zum Beispiel im Escort statt
Sexarbeit ist Fürsorge
Für viele Frauen ist die Sexarbeit aber zugleich auch eine Art Fürsorge. Männer wollen nicht einfach nur eine Frau bezahlen, sondern in dieser Zeit eine Illusion erleben. Fürsorge und liebevolle Behandlung gehört klar dazu. Manche Männer brauchen darüber hinaus auch eine Frau, die Zuhört. So bekommen die Sexarbeiter oft viel mehr Informationen aus dem Alltag des Mannes als die eigene Ehefrau. Gleichzeitig ist aber auch andersherum, das Bezahlen für die Frauen ist ebenfalls eine Art der Fürsorge. So kann das Geld zugleich als eine Zuwendung, eine Fürsorge bei der Sexarbeit angesehen werden. Übrigens das gleiche System wie in einer Ehe. Diese unterscheidet sich nur wenig von dem Kauf einer Sexarbeiterin. Das Prinzip ist praktisch das Gleiche.
Die Zahlen
Wie viele Männer heute zu Sexarbeiterinnen gehen, kann kaum noch jemand sagen. Die Zahlen verwirren. Einige treiben die Zahlen in die Höhe, andere bewusst nach unten. Während die einen das Geschäft ankurbeln möchten, wollen andere Steuerzahlungen minimieren. Denn auch das Finanzamt ist bei jedem Sextreff natürlich mit dabei. Seit der Legalisierung im Jahre 2002 in Deutschland müssen die Sexarbeiter natürlich auch Steuern bezahlen. Wer gut verdient, muss bei jedem Gast auch Mehrwertsteuer berechnen. So wird jede Sexstunde auch zum Fall für das Finanzamt. Schätzungen zu Folge sollen so im Jahr 14,5 Milliarden Euro in Deutschland mit Sex erzielt. Über die Zahl der Sexarbeiter streitet man jedoch. Die einen nennen 200.000, die anderen 400.000 Sexarbeiter in Deutschland. Andere sprechen sogar von deutlich mehr als 800.000 Personen (nur in Deutschland).
Früher gab es einmal Zahlen, wonach 30 – 35 Prozent aller Männer zu Sexarbeitern irgendwann einmal im Leben gegangen sind. Heute dürften diese deutlich höher liegen. Immerhin sind viele Männer sogar bereit dazu, offen in Chats und auf anderen Portalen über ihre gekauften Affären zu reden. Das Pikante dabei: Manchmal lassen sich so Namen und Wohnadresse mit nur wenigen Klicks ermitteln. Und siehe da: Der Mann, der gerade noch so offen über die Prostituierte XX gesprochen hat, lebt zuhause harmonisch mit seiner Ehefrau und seinen zwei Kindern …
Bild: Martin Senftleben, Stefan Kaz/Flickr.