Viele denken beim Wort Gamer immer noch an einen jungen, blassen Mann, der tagein und tagaus vor seinem PC sitzt und sich mit Videospielen die Zeit vertreibt. Doch Computerspiele sind schon lange keine reine Jungs-, oder Männersache mehr. Eine zunehmende Zahl weiblicher Gamer hat das Spielen für sich entdeckt und bildet eine interessante Zielgruppe für Spielehersteller.
Die Zahlen sprechen für weibliche Gamer
Die statistischen Zahlen sprechen für sich: Von den circa 23 Millionen Computerspielern in Deutschland ist fast jeder zweite ein weiblicher Gamer. Auch sind Computerspieler nicht mehr ausschließlich jung – obwohl die Hauptgruppe tatsächlich nach wie vor aus den 10- bis 19-Jährigen besteht. Trotzdem nimmt auch die Zahl der älteren Gamer zu. So ergab eine Studie von 2.000 Gamern in den USA, dass die Mehrzahl weiblich und über 35 Jahre alt ist. Noch dazu sind die meisten weiblichen Gamer in einer Beziehung oder verheiratet, was das Klischee vom ledigen Computerspieler ebenfalls widerlegt.
Vor allem Musik- und Tanzspiele sowie die Angebote zum Sporttreiben zu Hause werden von weiblichen Gamern mit Vorliebe genutzt. Auch Spiele, bei denen soziale Interaktion möglich ist, sprechen die computerspielinteressierten Frauen an. Bei diesen Spielen haben weibliche Gamer sogar die zahlenmäßige Oberhand gegenüber ihren männlichen Mitspielern. Spiele, die direkt im Browser gespielt werden können, oder in sozialen Netzwerken angeboten werden, zeigen so eine klare Frauendominanz.
Weibliche Gamer sehen sich mit Vorurteilen konfrontiert
Weibliche Gamer werden trotz allem immer noch belächelt und sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert. Zum Beispiel lautet das am weitesten verbreitete Gerücht, dass Frauen schlechte Spieler seinen – eine Behauptung, die so nicht haltbar ist. Im Gegenteil, weibliche Gamer sind häufig noch konzentrierter als ihre männlichen Kollegen und stellen sich bei komplexen Spielen, die auf weibliche Fähigkeiten bauen, sehr geschickt an. So gibt es also keinen Anlass für Männer, die weiblichen Gamer zu belächeln.
Und übrigens: Einer Studie zufolge haben weibliche Gamer bessere Sozialkompetenzen, mehr Sex und sind insgesamt glücklicher. Wenn das mal kein Grund zum Computerspielen ist.
Bild: MarcX Photography/Flickr.